Am Donnerstag, dem 12. Dezember, trafen sich die Kinder der 1. und 2. Klassen in der ersten Unterrichtsstunde und die Dritt- und Viertklässler*innen in der dritten Unterrichtsstunde in der Aula der Grundschule Haste. Die Kinder und Lehrer wollten die moderne Interpretation des Märchens vom Rumpelstil(zchen), aufgeführt vom Musiktheater Lupe, anschauen. Gebannt verfolgten wir, wie die Schauspielerinnen mit einfachen märchenhaften Mitteln, einem großen Kreisel, Musik und einer Prise Zauberei von dem großen Schritt erzählen, den die Müllerstochter in die Eigenständigkeit macht. Zuvor hatte ihr leichtsinniger Vater seine Tochter Olivia durch die Behauptung dem König gegenüber, sie könne Stroh zu Gold spinnen, verloren. Der König sperrt sie ein, verspricht aber, sie zur Frau zu nehmen, falls sie das Wunder möglich macht und das Stroh, das er ihr hingelegt hat, zu Gold verspinnt. Das kann nicht klappen, denn niemand vermag so etwas. In ihrer Not bekommt Olivia jedoch dreimal Hilfe von einem sonderbaren Männlein, dessen Namen sie nicht kennt. Während sie ihm eine Kette und einen goldenen Ring für die ersten beiden Hilfestellungen gibt, zahlt sie beim dritten Mal einen hohen Preis. Das Wesen verlangt ihr erstes Kind von Olivia. In ihrer Not verspricht sie es ihm, vergisst dieses Versprechen aber bald. Müllerstochter und König werden dennoch kein Paar, denn Olivia will keinen Mann heiraten, der ihr zuvor den Tod angedroht hatte, falls sie die Aufgabe nicht erfüllt. Und auch der König lässt von seinem Eheversprechen ab – eine so widerspenstige Frau möchte er nicht heiraten. So zieht Olivia zurück in die Mühle des inzwischen fortgezogenen Vaters, arbeitet selbst als Müllerin und bringt ein Jahr später ein Kind zur Welt. Da stellt sich die Frage: Wer ist der Vater? Die Schauspielerinnen machten uns klar: Das geht nur Olivia etwas an. Allerdings taucht nun das Männlein auf und will das Kind holen. Es lässt sich aber auf einen Kompromiss ein: Sollte die junge Müllerin in drei Tagen den Namen des Männleins herausbekommen, könne sie ihr Kind behalten. Durch Zufall erfährt Olivia den Namen und kann ihr Kind auslösen. Das Männlein will sich daraufhin vor Wut selber in zwei Teile reißen, es hat aber durch das Erraten seines Namens seine Zauberkräfte verloren. So bleibt Rumpelstil als Müllergehilfe in der Mühle und darf auch bei Bedarf das Kind hüten.
So fand das altbekannte Märchen ein versöhnliches Ende und die Schulgemeinschaft klatschte begeistert Applaus.
Die Finanzierung der Aufführung des Musiktheaters Lupe war durch den Förderverein der Grundschule gesichert, so dass den Eltern keine weiteren Kosten entstanden. Herzlichen Dank dafür!
Sabine Erichsen